Die Top 10 der brutalsten "Fußballer" !

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Anekdoten


Andoni Goicoechea (Spanien)


Der „Schlächter von Bilbao“ wütete in den Achtziger Jahren als Verteidiger von Athletic Bilbao. Seine Trainer mussten ihm nur die Rückennummer des Gegenspielers nennen, schon knackte ein Knochen. Weltberühmt machte Goicoechea ein Foul gegen Diego Maradona 1983. Bei der „baskischen Inquisition“ trat er der argentinischen Fußball-Legende das Wadenbein, ein Außenband und das Fußgelenk durch - Maradona musste vier Monate aussetzen. Schlimmer erwischte es nur Bernd Schuster. Der war nach einem Goicoechea-Tritt fast ein Jahr lang zum Zuschauen verdammt.


 


Norbert Siegmann


Der „Schlitzer“ gilt als klassisches Klopper-Produkt des eisenharten 80er-Jahre-Fußballs. Unvergessen seine Grätsche gegen Ewald Lienen: Zehn Zentimeter oberhalb der Grasnarbe mähte Siegmann am 14. August 1981 den damaligen Bielefelder Stürmer um. Beim Anblick des Ergebnisses mussten selbst die hartgesottenen Arminen-Betreuer angewidert wegschauen: eine fast 25 Zentimeter lange Wunde klaffte an Lienens rechtem Oberschenkel. Die freiligenden Muskelfasern brannten sich für immer ins deutsche Fußball-Gedächtnis ein. Schlitzer Siegmann ist heute Buddhist.


 


Harald „Toni“ Schumacher (Deutschland)


Selten sorgte ein Foul wie das von Toni Schumacher im Sanchez-Pizjuan-Stadion von Sevilla für derartige Schlagzeilen. Nach einem brutalen Bodycheck des damaligen deutschen Nationaltorwarts verlor der Franzose Patrick Battiston im WM-Halbfinale 1982 nicht nur minutenlang das Bewusstsein, sondern auch ein paar Zähne. Schumachers Kommentar nach dem Abpfiff: „Dann zahl ich ihm eben die Jacket-Kronen.“ Dem flapsigen Spruch des Torwart-Rüpels folgten politische Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich.


 


Eric Cantona (Frankreich)


Wäre der selbstverliebte Franzose kein Fußballer geworden, hätte er sicher auch als professioneller Kung-Fu-Kämpfer sein Geld verdienen können. In bester Bruce-Lee-Manier streckte der exzentrische Superstar im Spiel gegen Crystal Palace Anfang 1995 zunächst seinen Gegenspieler, weil der ihm vorher am Trikot gezogen hatte, und dann einen pöbelnden Fan zu Boden. Der Roten Karte folgte eine neunmonatige Sperre. Cantona, mittlerweile Schauspieler, wurde zur Fußball-Legende.


 


Maik Franz (Deutschland)


„Wenn der Schiri es zulässt, haut der Franz auch mal einen ins Krankenhaus“, sagte Torsten Frings einmal über Maik Franz - und spricht damit vielen Kollegen aus der Seele. Kaum ein Spieler in der Bundesliga hat solch einen schlechten Leumund wie „Iron Maik“. Einer seiner größten Feinde ist Mario Gomez, der Franz wegen seiner vielen versteckten Fouls einst ohne größere diplomatischen Verrenkungen vor laufender Kamera als „Arschloch“ titulierte.


 


Vinnie Jones (Wales)


Für Vinnie Jones, Kampfname „Die Axt“, galt auf dem Platz stets das Recht des Stärkeren. In einem Benefizspiel grätschte der wohl größte Fußball-Rüpel aller Zeiten ein Kind rücksichtslos von hinten um. „Ich wollte den Ball treffen“, sagte er danach. 13 Rote Karten und die schnellste Gelbe Karte der Fußball-Geschichte (nach drei Sekunden) unterstreichen das Bad-Boy-Image des Walisers. 1992 gab Jones im umstrittenen Video „Soccer’s Hard Men“ Tipps, wie man Gegenspieler am besten „einschüchtert“. Beruf heute: ebenfalls Schauspieler.


 


Roy Keane (Irland)


Darf für sich die traurige Ehre in Anspruch nehmen, wohl die „Mutter aller Fouls“ begangen zu haben. Im April 2001 trat er den Norweger Alf-Inge Haland im Manchester-Derby mit gestrecktem Bein brutal gegen das Knie. Mit voller Absicht. „Der Ball war da (glaube ich). Nimm das, du Schwein. Und steh niemals mehr über mir und spotte über gefakte Verletzungen“, schrieb Keane in seiner Biographie über das Foul. Haland hatte Keane vier Jahre zuvor der Schauspielerei bezichtigt - während Keane mit einem Kreuzbandriss auf dem Boden lag.


 


Kevin-Prince Boateng (Deutschland/Ghana)


„Tor-Prinz“ oder „Bad Boy“: Kevin-Prince Boateng wandelt in seiner Karriere zwischen den Welten. Er beendete mit seinem Tritt gegen Michael Ballack im FA-Cup-Finale 2010 den Traum des damaligen Nationalmannschaftskapitäns von der WM 2010 - und indirekt die gesamte Karriere Ballacks im DFB-Dress. Der Großneffe des 54er-WM-Helden Helmut Rahn und ehemalige deutsche U21-Nationalspieler fiel auch abseits des Platzes immer wieder durch Undiszipliniertheiten auf.


 


Claudio Gentile (Italien)


Inbegriff des raubeinigen italienischen Abwehrspielers. Gentile schaltete bei der WM 1982 im Spiel gegen Argentinien Diego Maradona aus - unfair und unbestraft. Immer wenn der Superstar an den Ball kam, gab es gehörig auf die Socken. Taktische Fouls, Trikotzupfer, Kratzen - Gentile war jedes Mittel recht. Im Europapokalfinale 1983 zwischen dem HSV und Juventus Turin brach Gentile dem Hamburger Lars Bastrup mit einem Schlag ins Gesicht den Kiefer.


 


Marco Materazzi (Italien)


„Würdiger“ Nachfolger seines Landsmannes Gentile. Wurde allerdings nicht wegen seiner Vielzahl von Provokationen berühmt, sondern wegen Zinedine Zidane. Mit seinem denkwürdigen Kopfstoß im WM-Finale 2006 verabschiedete sich der französische Ausnahmefußballer von der internationalen Bühne - nachdem Materazzi Zidanes Schwester als Prostituierte beleidigt hatte. Auch Bastian Schweinsteiger machte in der vergangenen Saison Bekanntschaft mit dem Italiener. „Jetzt kann ich Zidane verstehen“, sagte der Bayern-Profi nach dem Champions-League-Aus gegen Inter Mailand.


 


www.weltonline.de Auszüge vom 31.12.2011