Ein Stück lebendige Geschichte für alle Fußballfreunde, TA 14.10.16

Kategorie: 
Presseberichte

Ein Stück lebendige Geschichte für alle Fußballfreunde

Conny Möller 14.10.16 TA

Fußballzeitreise in Tabarz braucht neue Ausstellungsräume. Landrat sichert dem Verein Unterstützung zu.
 
Den Weltmeister-Pokal hält Landrat Konrad Gießmann, hier mit Marcel Wedow, in den Händen. Es ist zwar nicht der Originalpokal, aber genau so schwer wie der echte, den die deutsche Nationalmannschaft 2014 in Brasilien in den Händen hielt. Foto: Conny Möller

Den Weltmeister-Pokal hält Landrat Konrad Gießmann, hier mit Marcel Wedow, in den Händen. Es ist zwar nicht der Originalpokal, aber genau so schwer wie der echte, den die deutsche Nationalmannschaft 2014 in Brasilien in den Händen hielt. Foto: Conny Möller Tabarz. Fußball begeistert seit vielen Jahren Jung und Alt, egal ob auf dem Fußballplatz oder zuhause vor dem Fernseher. Wer noch stärker in die Materie Fußball einsteigen will, sollte sich auf eine Zeitreise nach  Tabarz  begeben, denn dort befindet sich die einzige Fußballausstellung des Freistaates. Die schaute sich am gestrigen Donnerstag Landrat Konrad Gießmann  (CDU) an.

Der Kreischef war aber nicht nur wegen der Fußballausstellung nach  Tabarz  gefahren, sondern er wollte von Fußballzeitreise-Gründer  Marcel Wedow  und Vereinsvorsitzenden Christina Dietzel  aus profundem Mund hören, wie es denn um die Zukunft der Ausstellung bestellt ist. Der Verein, der sich im Mai 2013 gegründet und derzeit über 40 Mitglieder hat, braucht dringend neue Räumlichkeiten, um die zahlreichen Ausstellungsstücke rund um die Geschichte des Fußballs, noch besser ins Licht zu rücken.

Gegenwärtig werden die Exponate in einer umgebauten Garage auf dem Privatgrundstück von  Marcel Wedow  gezeigt. Er hatte damals die Idee eine Fußballausstellung in  Tabarz aufzubauen. Und der daraus entstandene Erfolg gab ihm recht.

"Unsere Stücke sind im Gegensatz zu anderen Museen alles Schenkungen", sagt  Marcel Wedow , der hauptberuflich in der Gemeinde  Tabarz  das Kulturamt leitet. Es sei schwer an geeignetes und interessantes Material zu kommen. So bezeichnet  Wedow  seine "Schätze" als Memorabilien. In seiner Vorstellung sind es Denkwürdigkeiten.

In der Fußballausstellung finden sich viele Erinnerungsstücke großer Fußballstars. Viele Dokumente und Fotos gewähren dem neugierigen Betrachter einen Einblick über die Geschichte der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1966 und der WM 1974. Seltene Pressefotos, handsignierte Gegenstände wie Trikots, Fußballschuhe, Handschuhe oder Bälle, aber auch Eintrittskarten von der WM 1966 oder Pressemitteilungen der WM 1974 finden sich auf engstem Raum in 20 Vitrinen wieder.

Zu jedem Teil kann  Marcel Wedow  eine Geschichte erzählen, die er größtenteils von seinen Fußballidolen selbst erfahren und aufgeschrieben hat. Der Tabarzer, der Industriemechaniker gelernt hat, weiß von was er spricht, hat er doch in jungen Jahren selbst aktiv Fußball gespielt. Die Lebensgeschichte von  Ottmar Walter , dem Weltmeister von 1954, hatte ihn motiviert, nie aufzugeben. Daran hälter sich noch heute, schließlich gehört die Fußballzeitreise nach  Tabarz  und nicht anderswo hin. Diese Meinung vertritt auch Tabarz‘ Bürgermeister David  Ortmann  (SPD). "Es ist wichtig, dass der Verein hier ist. Viele Touristen kommen nur wegen der Ausstellung nach Tabarz", sagt  Ortmann  und ergänzt: "Die Zeitreise ist der Rotary-Club für den Landkreis." Die Gemeinde  Tabarz  kennt das Problem und prüft derzeit verschiedene kommunale Projekte, die als Ausstellungsfläche in Frage kommen könnten. "Unser Problem ist es, dass wir als Verein nicht das Geld haben, um Räume zu erwerben", beschreibt  Christina Dietzel  die Lage. So gäbe es Interesse von der Deutschen Soccerliga, die Ausstellung aufzunehmen.  Wedow : Die wollen in  Erfurt  eine Halle bauen und ihre Aktivprogramme dort anbieten. Die Ausstellung soll in das Projekt eingebunden werden. 2018/19 soll es dann losgehen.

Landrat  Konrad Gießmann  sagte der Gemeinde  Tabarz  und dem Verein seine Unterstützung zu, bei der Suche nach einem geeigneten Objekt zu helfen. "In  Tabarz  gibt es viele Villen, vielleicht findet sich hier eine Möglichkeit", gibt Gießmann als Hilfe weiter. An den Bürgermeister gerichtet, entgegnet der Kreischef, zu überlegen, ob sich bei einem Zusammenschluss mit der Stadt  Waltershausen , nicht dort eine Möglichkeit der Unterbringung ergibt. Es wäre auf jeden Fall schade, wenn der Verein  Tabarz  irgendwann verlassen würde, sind sich Gießmann und  Ortmann  einig.

Conny Möller 14.10.16 TA