Ein Brief vom Kinderheim Versatio Gotha an die Fussballzeitreise: "Ein Feedback unserer Kinder zur Lesung. Es war für uns ein gelungener Abend." so schickte uns Gabriela Klehm (Stellv. Einrichtungsleiterin, Öffentlichkeitsarbeit/Projekte) uns die Zeilen:
Wir trafen uns am Sonntag, den 24.05.2015, gegen 18.00 Uhr mit Frau Klehm im „Londoner“ in Gotha. Unsere Erzieherin hatte uns im Vorfeld nur erzählt, dass der Verein „Fußballzeitreise“ eine Lesung mit dem ehemaligen Nationalspieler Uli Borowka organisiert hat. Neugierig hatten wir daraufhin im Internet schon einmal regergiert, was da auf uns zukommt. Da wir am 06.06.2015 unseren alljährlichen Fußball-Cup, in diesem Jahr zum 5. Mal, durchführen, kommt so eine Lesung eines Ex-Fußballspielers genau richtig. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht wirklich, was uns der Abend bringt.
Als Uli die Bühne betrat und in seiner lockeren Art aus seinem Buch las, hörten wir alle sehr interessiert zu. In seiner Biographie kommen ja alle Höhen und Tiefen vor, die man sich nur vorstellen kann. Wir waren fasziniert und entsetzt gleichzeitig. Es wurden viele interessante Fragen vom Publikum gestellt. Jede dieser Fragen wurde durch Uli beantwortet, wirklich jede. Einige Fragen gingen dabei schon ganz schön unter die Haut. Uli saß gelassen auf der Bühne und antwortete.
Fußball ist in unserer Einrichtung ein großes Thema. Den Zusammenhang Fußball – Alkohol haben wir sicher bei unseren Stadionbesuchen schon erlebt, aber auf der Seite unvernünftiger Fans. Alkohol im Zusammenhang mit den Spielern, also Sportlern? Eigentlich für uns unvorstellbar!
Die zwei Stunden vergingen wie im Flug. „Gern hätten wir noch mehr gehört. Da ich in meinem familiären Umfeld schon mit Alkohol zu tun hatte und weiß, wie schnell man abhängig werden kann, finde ich es eine tolle Leistung von Uli, dass er sein Leben wieder im Griff hat. Das würde ich mir für eine bestimmte Person auch wünschen.“ sagte Tom. Auch Andre hat solche Erfahrungen in seinem Umfeld schon machen müssen. Er sagte: „Der Weg von Uli sowohl als Fußballspieler, sowie auch als Alkoholiker hat mich stark beeindruckt. Ich habe noch nie gehört, dass es jemand von ganz unten wieder nach oben geschafft hat. Ich glaube ich habe ein neues Vorbild. Außerdem zeigte mir die Veranstaltung, dass man sich jemanden suchen soll, mit dem man über Probleme redet und man sollte, wenn einmal etwas schief geht nie aufgeben.“ Salima bemerkte zum Schluss: „Man sollte sich nicht zu sicher fühlen nach einem Erfolg.
Es ist schön, dass man da viele Freunde hat. Aber sind das richtige Freunde?, die dann plötzlich nicht mehr da sind, wenn man sie wirklich braucht.
Also auch bei der Freundeauswahl – Augen auf.“
Der Abend klang mit Fotos und Autogrammen aus. Diese Lesung wird uns noch lange beschäftigen.