"Der Aufbauhelfer"

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Gästebeiträge

Hans-Ulrich Klemm

Hallo Marcel,

eigentlich steht mir die Ehre überhaupt nicht zu, unter den großen Namen stehen zu dürfen. Deshalb sollte von mir auch nicht weiter gesprochen werden.

Vielleicht nur soviel (für Dich):

Als einziger Lehrling, der nicht im damaligen VEB Sachsenring Zwickau gelernt, dafür aber im letzten Juniorenjahr in der erfolgreichen Mannschaft gespielt hat, die es im Pokal und in der Meisterschaft unter die jeweils letzten Vier schaffte, unter denen sich z.B. HFC Chemie, BFC Dynamo oder Dynamo Dresden befanden, entschloss ich mich (vom sportlichen Standpunkt aus gesehen,leider) für die berufliche Weiterbildung.

Deshalb wurden meine weiteren Fußballstationen eher zur Nebensache, doch entstanden dadurch viele, bis heute bleibende engere Kontakte zu wirklichen Persönlichkeiten, weil man, z.B. in der Erfurter Zeit als junger Student einer Ingenieurschule noch nebenbei in der zweiten Mannschaft bzw. Reserve eines Fußballclubs (FC Rot-Weiß) im Land herumkam.

Mein Schritt vom jungen Sportler zum "Aufbauhelfer" bei der TSG Ruhla war im Nachhinein schon ein besonderes Erlebnis, weil es dort im neu erbauten Stadion, das unsere damalige Nationalmannschaft in einem Freundschaftsspiel gegen Vasas Budapest einweihte, nur einen Kreisklassenverein gab. Das war 1970. Vier Jahre später ging es mit vorheriger Hilfe durch bestimmte Zugänge bereits um DDR-Liga-Punkte ! Dieses erlebte massenhafte, begeisternde Zuschauerinteresse in genau dieser Zeit, auch auswärts, war nicht nur für mich etwas ganz Besonderes, das man heute in dieser fast familiären Art wohl nicht mehr erleben wird.

Als wir unseren privaten, familären Wohnort mit der Gründung der Mikroelektronik 1978 nach Erfurt verlegten, hatte ich erneut eine, dieses Mal, doppelte Aufbauhilfe zu leisten. Während im Großbetrieb Verantwortung für Produktumstellungen bei laufenden betrieblichen Anlagen zu erledigen waren, wartete an den Wochenenden der damalige sportinteressierte Kaufmännische Direktor auf meinen Einsatz auf dem Sportplatz, weil die BSG Funkwerk auch im Bezirk, wie es noch hieß, spielen wollte.

Beide Aufgaben konnten mit Erfolg erledigt werden. Nach der Wende ging es 1989 von Erfurt aus in den Westen, doch nur ca. 60 km, von Erfurt aus gesehen ! Endstation war und ist noch immer Eisenach. Von hier aus werden die geschäftlichen Kontakte zu Architekten, Planungsbüros und verschiedenen Handwerkern in meiner Handelsagentur gepflegt, während interessante sportjournalistische Aufgaben mich dabei parallel begleiten.

Natürlich werde ich auch die Geschehnisse in Deinem "Klein-Museum" weiter verfolgen, das versprach ich Dir bereits. Eine weitere sportlich aktive "Aufbauarbeit" wird es meinerseits nicht geben !

Meine für die Öffentlichkeit unbedeutende Minigeschichte ist somit schon zu Ende.

Mit freundlichen Grüßen

Hans Klemm